Standpunkt: Ältere Menschen stärker einbeziehen!
Ein Drittel der Menschen im Saarland sind älter als 60 Jahre. Viele davon erleben immer wieder Altersdiskriminierung. Ältere Menschen müssen daher stärker mit einbezogen werden, findet Wolfgang Steiner.

Sehen Sie für Ihr Alter „noch gut aus“ oder zählen Sie sich eher zu den „alten Knackern“? Das sind nur zwei alltägliche Beispiele von Altersdiskriminierung, hier in der Sprache. Aber auch bei ganz praktischen Dingen erfahren ältere Menschen Diskriminierung: Häufig bekommen sie keinen Kredit mehr oder werden eher entlassen als jüngere.
Wenn Bankgeschäfte oder die Abgabe der Grundsteuererklärung nur noch online möglich sind, schließt das Menschen aus, die mit dem Internet nicht zurechtkommen. Darum ist es gut, dass die nächste Bundesregierung digitale Teilhabebarrieren durch Unterstützungsprogramme weiter abbauen will.
Im Saarland stellen Menschen über 60 Jahren mit einem Drittel einen enormen Anteil an der Bevölkerung, Tendenz steigend! Doch auf den demografischen Wandel ist das Land nicht vorbereitet: Es fehlen tausende barrierearme Wohnungen. Viele öffentliche Einrichtungen, Bahnhöfe oder Arztpraxen sind nicht barrierefrei zugänglich.
Ältere Menschen leisten mit ihrer vielfältigen Lebenserfahrung sowie ihrem privaten und ehrenamtlichen Engagement einen wichtigen Bestandteil zum Gelingen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. Diesem Umstand sollte die Landesregierung Rechnung tragen und Benachteiligungen von Senioren ressort-übergreifend thematisieren. Denn Seniorenpolitik beschränkt sich nicht auf „klassische“ Seniorenthemen wie Pflege oder Barrierefreiheit – nahezu jeder Politikbereich betrifft ältere Menschen.
Umso wichtiger ist es, die politische Mitwirkung in den Kommunen zu stärken. Doch solange es keine rechtlich verbindliche Möglichkeit gibt, das kommunale Seniorenbeiräte zu Belangen, die sie betreffen, in den Räten und Ausschüssen zumindest gehört werden, kann von Mitwirkung keine Rede sein. Hier muss nachgebessert werden!