Wohnungsgesellschaften spielen Schlüsselrolle!
Der soziale Wohnungsbau im Saarland ist noch weit vom Ziel entfernt. Die vorhandenen Bundesmittel müssen abgerufen werden, findet VdK-Wohnexperte Wolfgang Lerch. Die öffentlichen Wohnungsgesellschaften spielen dabei eine Schlüsselrolle.
Nach langen Jahren des Ignorierens bzw. Nichtstuns und unzähligen Mahnrufen des VdK werden die Wohnraumprobleme im Saarland jetzt endlich angegangen.
Zwei beliebte Ausreden: Im Saarland haben wir bundesweit den höchsten Eigentumsanteil und die (Kalt-)Mieten sind niedriger als in vielen anderen Bundesländern. Richtig, aber haarscharf an den tatsächlichen Wohnraumproblemen im Saarland vorbei! Denn die Wohnkostenbelastung – also Wohnungskosten im Verhältnis zum Einkommen – ist hier mit 39 Prozent so hoch ist wie in keinem anderen Bundesland. Die Ursachen – höhere Energiekosten und niedrigere Einkommen – gelten nicht nur für Mieter, sondern auch für Eigentümer. Hinzu kommt: Die Nachfrage nach bezahlbarem, altersgerechtem und barrierefreiem Wohnraum übersteigt schon lange das Angebot. Dieser Trend wird sich allein aus demografischen Gründen weiter verstärken.
Erste Schritte wurden getan: Das Saar-Wohnungsbauförderungsgesetz trat 2024 in Kraft, die Landesbauordnung zum einfacheren, sprich billigeren Bauen wurde im Februar 2025 novelliert, die Verwaltungsvorschriften für das neue Wohnraumförderungsprogramm im April 2025 erlassen. Aber: Der soziale Wohnungsbau im Saarland ist noch meilenweit vom Ziel entfernt. In Zahlen: Gut 800 statt 5.000 Sozialwohnungen (das von der Landesregierung selbst gesetzte Ziel bis 2027).
Für das Saarland ungewöhnlich: Geld ist da! In den Jahren 2025 bis 2028 stehen dem Land jährlich 42 Millionen Euro Bundesmittel zur Verfügung – so viel wie noch nie! Wichtig: Um diese Gelder auch praktisch zu nutzen, müssen die öffentlichen Wohnungsgesellschaften wie die landeseigene WOGE und die kommunalen Wohnungsgesellschaften jetzt eine zentrale Schlüsselrolle übernehmen!