Kategorie Gesundheitssystem

Krankenhausreform: Die Richtung stimmt!

Von: Peter Springborn

Warum Patienten von der Krankenhausreform profitieren und was es noch zu verbessern gibt, darüber spricht VdK-Landesgeschäftsführer Peter Springborn in seinem Standpunkt. 

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Wenn bei Reformen ALLE jammern, ist das tendenziell ein gutes Zeichen. Es spricht dafür, dass sich nachhaltig etwas bewegen soll. Es verursacht Schmerzen, weil man aus der Komfortzone muss. In Grenzen gilt dies auch für uns als Patienten. Denn die Krankenhausreform wird einiges verändern. Der Weg zum nächsten Krankenhaus könnte weiter werden.

Wie man das als Patientenvertreter gut finden kann? Man muss es sogar! Denn in vielen Kliniken wird eine dürftige Qualität abgeliefert. Grund sind die politisch vorgegebenen Rahmenbedingungen. Den Häusern bleibt oft nichts anderes übrig, weil sie sonst Pleite gingen. 

Stellen Sie sich vor, die Feuerwehr würde nur finanziert werden, wenn sie einen Brand gelöscht hat. Was, wenn es nicht brennt? Feuer legen, damit das große rote Auto bezahlten werden kann? Kein Witz: fast so funktioniert bisher die Krankenhausfinanzierung. Das ändert die Reform, indem dort, wo es notwendig ist, auch ohne unsinnige Leistungen der Standort eine Basisfinanzierung erhält. 

Gleichzeitig werden die Qualitätsanforderungen höher, was zwar zu weiteren Wegen führen kann, aber eben auch die Behandlung verbessert. Die praktische Umsetzung wird komplex. Aber die Richtung stimmt. Wenn Sie mehr über Details erfahren wollen, hören Sie in unseren VdK-Gesundheitspodcast. 

Größtes Problem der Reform ist ein Finanzierungsfehler. Ein grundlegender Umbau von Strukturen kostet. Die Länder, die für Krankenhaus-Investitionen zuständig sind, sollen die Hälfte davon schultern. Die andere Hälfte müsste der Bund bezahlten, der die Reform bestellt hat. Tut er aber nicht. Er bürdet die Kosten den Krankenkassen auf, und damit den gesetzlich Versicherten. Privatpatienten dagegen werden verschont. Hier muss eine neue Regierung noch mal ran!