VdK fordert Sofortmaßnahmen gegen Kinderarmut
Um die Abwärtsspirale der Armutsgefährdung bei Kindern und Jugendlichen zu durchbrechen, fordert der Sozialverband VdK Saarland eine teilhabestärkende Infrastruktur.

VdK-Landesvorstandsmitglied Karin Lawall reagiert auf Externer Link:aktuelle Zahlen der Bertelsmann-Stiftung, denen zufolge das Saarland besonders stark von Armut betroffen ist:
„Es ist beschämend, dass fast 33.000 Kinder im Saarland von Armut bedroht sind, während die Kindergrundsicherung weiter auf sich warten lässt. Die Ampel-Pläne zur Reform der familienpolitischen Leistungen sind zwar der richtige Ansatz, doch es wird noch Jahre bis zur Umsetzung brauchen. In der Zwischenzeit muss gehandelt werden. Vor allem müssen endlich bürokratische Hürden abgebaut werden, um den Zugang zu familienpolitischen Leistungen zu erleichtern. Derzeit werden vielfach Leistungen auf Teilhabe nicht abgerufen. Die Folgen sind zunehmende Armut und schlechte Zukunftsaussichten für die Betroffenen.“
Nur durch zielgerichtete Investitionen in die soziale Infrastruktur werde sichergestellt, dass Familienarmut nicht von Generation an Generation weitervererbt wird. „Beitragsfreie Mittagessen ab Kita-Eintritt oder beitragsfreie Busfahrten, mehr pädagogische Kompetenz an sozial benachteiligten Kitas und Schulen, aktivierende Nachmittags- und Ferienangebote sowie die Förderung der digitalen Ausstattung und Fähigkeiten sind effektive Mittel, die nachhaltig die Lebensqualität der Kinder erhöhen können“, so Lawall weiter.
Der Sozialverband VdK Saarland fordert Landesregierung und Kommunen auf, die Anforderungen für Bildung und Teilhabe zu vereinfachen und möglichst in einem Landesförderprogramm dafür zu sorgen, dass Kinder aus sozial benachteiligten Wohngebieten bedarfsgerecht in Schule und Freizeit gefördert werden.
In Anbetracht des überdurchschnittlich hohen Anteils 18- bis 25-Jähriger, die von SGBkurz fürSozialgesetzbuch-II-Leistungen abhängig sind, fordert der VdK, Heranwachsende aus armen Verhältnissen stärker dabei zu unterstützen, sich auf Schul- und Ausbildungsabschlüsse zu fokussieren. „Wenn jeder zehnte junge Erwachsene im Saarland von Sozialleistungen lebt, braucht es frühzeitig mehr Angebote für eine intensive Begleitung und Beratung zu den Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten, damit die Schulzeit in ein selbstbestimmtes Leben mündet“, so Lawall.
Armut ist auch eine Frage der Familienform, alleinerziehende Familien im Saarland haben mit 47,2 Prozent das höchste Armutsrisiko unter den westdeutschen Flächenländern. „Passgenaue Möglichkeiten zur Nachqualifizierung und Ausbildung der Alleinerziehenden vor allem aber auch zuverlässige Betreuungsangebote sind wesentliche Schlüssel, damit die Betroffenen finanziell für sich und ihre Kinder sorgen können“, so Lawall.
red
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