Kategorie Behinderung Barrierefreiheit Teilhabe

VdK fordert mehr Barrierefreiheit

Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember fordert der Sozialverband VdK Saarland erneut mehr Anstrengungen für Barrierefreiheit und soziale Teilhabe.

Im Saarland sind nach Angaben der Deutschen Bahn nur rund 60 Prozent aller 77 Bahnstationen stufenfrei erreichbar – das ist der letzte Platz im bundesweiten Vergleich. Bei den rund 3600 Haltestellen sind nur etwa 60 Prozent teilweise oder weitestgehend barrierefrei. „Damit ist das Saarland noch meilenweit vom Ziel eines barrierefreien öffentlichen Personennahverkehrs entfernt, das laut Gesetz Anfang 2022 erreicht werden sollte. Deshalb müssen wir leider jedes Jahr den Finger wieder in die Wunde legen“, sagt VdK-Landgeschäftsführer Peter Springborn.

Menschen mit Behinderungen müssten jede Fahrt minutiös planen und könnten sich nicht darauf verlassen, ohne Hindernisse an ihr Ziel zu kommen. Umso wichtiger sei es, das „barrierefreie Routing“ schnellstmöglich umzusetzen, durch das Menschen mit Einschränkungen im Internet gezielt nach für sie geeigneten barrierefreien Verbindungen suchen können. „Barrierefreie Normen im öffentlichen Raum müssen zum Standard werden, denn Barrierefreiheit verbessert die Lebensqualität aller. Für manche ist sie sogar unverzichtbar, um an der Gesellschaft teilzuhaben“, ergänzt Springborn.

Eine weitere langjährige Forderung des VdK: Die Landesregierung muss sich dafür einsetzen, dass Menschen mit Behinderung einen barrierefreien Zugang zu Arzt- und Therapiepraxen sowie Krankenhäusern erhalten. Das Sozialministerium als Aufsichtsbehörde über die Kassenärztliche Vereinigung (KV) muss die von den Arztpraxen selbst veröffentlichten Angaben zur Barrierefreiheit unabhängig überprüfen oder überprüfen lassen, um verbindliche Auskünfte zu gewährleisten.

Aktuell haben bei der KV-Arztsuche im Internet nur etwa ein Viertel aller Ärztinnen und Ärzte angegeben, dass ihre Praxis über einen stufenfreien Zugang oder einen Behindertenparkplatz verfügt. 18 Prozent gaben einen barrierefreien Aufzug und nur etwa 14 Prozent barrierefreie Sanitäranlagen an. Orientierungen für Sehbehinderte wurden sogar nur von zwei Prozent genannt. "Diese mangelnde Barrierefreiheit trifft nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern auch verstärkt ältere und pflegebedürftige Menschen, die mit zunehmendem Alter in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und gleichzeitig immer öfter zum Arzt müssen“, so Springborn.

red

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