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VdK fordert bedarfsgerechten Ausbau von Kitas

Der Sozialverband VdK Saarland begrüßt, dass der Bildungsausschuss heute mit dem Kita-Beitragsfreiheitsgesetz die Abschaffung der Kitagebühren vorantreibt.

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VdK-Landesvorstandsmitglied Karin Lawall macht klar, dass alle Kinder ein Recht auf frühkindliche Bildung haben: „Dass es sich wegen zu hoher Gebühren nicht lohnt, arbeiten zu gehen, wird bald Geschichte sein. Jedes Kind hat ein Recht auf einen kostenlosen Kitaplatz und damit auf altersgerechte Förderung und das Erleben von Gemeinschaft mit Gleichaltrigen – unabhängig vom Wohnort und Geldbeutel ihrer Eltern. Kita-Beiträge waren noch nie ein geeigneter Weg, soziale Gleichheit herzustellen.“

Genauso dringend sei jetzt der bedarfsgerechte Ausbau von Krippenplätzen, denn im Saarland kann nur etwa jedes dritte Kind unter drei Jahren eine Kita besuchen, obwohl der Bedarf deutlich höher ist. Allein im Regionalverband Saarbrücken fehlten 2021 knapp 1800 Kita-Plätze für über 3-Jährige und etwa 500 für unter 3-Jährige. „Ein Rechtsanspruch auf dem Papier nützt wenig, wenn er nicht eingelöst werden kann. Vielen Müttern wird der berufliche Wiedereinstieg erschwert, weil sie keinen Kitaplatz finden. Dadurch werden Teilzeitarbeit und traditionelle Rollenbilder zementiert und Altersarmut vorprogrammiert“, sagt Lawall. Schwierig sei auch, dass die Betreuungszeiten häufig den Bedarf von Menschen im Schichtdienst nicht decken – dies stelle insbesondere Alleinerziehende vor ein großes Problem.

In den Blick nimmt Lawall insbesondere die Situation von Familien mit pflegebedürftigen und behinderten Kindern: „Kitas müssen so gut und personell ausreichend ausgestattet sein, dass sie nicht vor besonderen Bedürfnissen zurückschrecken und Kinder mit Pflegebedarf und Behinderung selbstverständlich in die Gemeinschaft integrieren. Auch eine wohnortnahe Versorgung durch Fachkräfte mit Weiterbildung in inklusiver Pädagogik ist erforderlich, damit die Familien ein Stück Normalität erleben können“, sagt Lawall.

Weitere Probleme beim Ausbau sieht der VdK in den aktuellen Kostensteigerungen, langfristigen Baugenehmigungsverfahren und zu viel Bürokratie. „Deshalb braucht es rasch unbürokratische und flexible Lösungen, um den Ausbau voranzutreiben“, sagt Lawall.

red

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