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Steigende Pflegeheimkosten: VdK fordert echte Entlastung

Der Eigenenteil in Pflegeheimen ist im Juli erneut gestiegen. Im Saarland müssen Bewohner 2841 Euro pro Monat zahlen - ein Anstieg von 14 Prozent innerhalb eines Jahres.

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358 Euro müssen pflegebedürftige Heimbewohner im Saarland mehr zahlen als noch vor einem Jahr – das entspricht einem Anstieg von 14 Prozent. Mit 2841 Euro Eigenanteil liegt das Bundesland laut Externer Link:vdek-Angaben auf dem zweiten Platz hinter Baden-Württemberg. Rechnet man die Ausbildungskosten hinzu, müssen Bewohner im Durschnitt 3009 Euro monatlich zahlen. Der VdK fordert deshalb eine echte Reform der Pflegeversicherung, bei der Heimbewohner nur noch die Kosten für Unterkunft und Verpflegung bezahlen müssen.

„Pflege macht arm. Die Hälfte der Bewohner muss Hilfe zur Pflege beantragen und wird dadurch zu Taschengeldempfängern. Aber auch die Kommunen werden als Sozialhilfeträger immer stärker belastet und zwar mit rund 100 Millionen Euro im Jahr“, sagt der VdK-Landesvorsitzende Armin Lang. Mit der Pflegereform sei eine große Chance verpasst worden, die Pflegeversicherung auf neue Füße zu stellen. Die Landesregierung könne aber kurzfristig für Entlastung sorgen, indem sie ihrer gesetzlichen Aufgabe nachkomme, für die Ausbildungs- und Investitionskosten aufzukommen.

Der seit Januar 2022 bemessene Pflegekostenzuschuss, der je nach Aufenthaltsdauer im Pflegeheim von der Pflegekasse geleistet wird, verpufft aus Sicht des VdK völlig. Im ersten Jahr beträgt dieser Zuschuss nur fünf Prozent des pflegebedingten Eigenanteils, das entspricht im Saarland 67 Euro – der Eigenanteil beträgt dann immer noch 3009 Euro. Im zweiten Jahr steigt der Zuschuss auf 334 Euro, der Eigenanteil sinkt dadurch auf 2547 Euro. „Dieser Zuschuss ist ein Tropfen auf den heißen Stein und nützt den wenigsten. Der Großteil der Bewohner ist weniger als zwei Jahre in einem Pflegeheim, die Hälfte sogar weniger als 12 Monate“, so Lang.

Hintergrund für den Anstieg von 358 Euro innerhalb eines Jahres sind die Inflation, die hohen Energiekosten und die im September 2022 gestiegenen Löhne durch die Tarifpflicht. Die Verteuerung war mit fast 25 Prozent beim pflegebedingten Eigenanteil am höchsten. Bei den Kosten für Unterkunft und Verpflegung betrug der Anstieg innerhalb eines Jahres immerhin knapp 12 Prozent.

Neben dem pflegebedingten Eigenanteil, der ohne Zuschüsse 1336 Euro beträgt, müssen pflegebedürftige Heimbewohner im Schnitt Unterkunfts- und Verpflegungskosten von 1055 Euro sowie Investitionskosten von 517 Euro tragen. Hinzu kommt die Ausbildungspauschale von 168 Euro.

red

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