Kategorie Pflege im Heim

Pflegeheimbewohner entlasten!

Pflegebedürftige Heimbewohner zahlen im Saarland im ersten Aufenthaltsjahr 3166 Euro Eigenanteil. Der VdK fordert eine echte Reform der Pflegeversicherung.

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Um 166 Euro sind die Eigenanteile in Pflegeheimen innerhalb eines Jahres gestiegen. Mit 3166 Euro Eigenanteil, den pflegebedürftige Heimbewohner im ersten Aufenthaltsjahr aus eigener Tasche bezahlen müssen, liegt das Saarland auf dem dritten Platz hinter Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.

Der VdK fordert deshalb eine echte Reform der Pflegeversicherung, bei der Heimbewohner nur noch die Kosten für Unterkunft und Verpflegung bezahlen müssen. „Pflege macht arm. Deutlich mehr als die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner muss Hilfe zur Pflege beantragen und erhält dann nur noch ein Taschengeld. Das belastet auch die Kommunen als Sozialhilfeträger immer stärker. Diese Pflegereform ist keine Reform, denn die Zuschüsse können den Anstieg der Kosten nach wie vor nicht ausgleichen. Sie sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagt die VdK-Landesvorsitzende Dagmar Heib. 

Die Landesregierung könnte aus Sicht des VdK kurzfristig für Entlastung sorgen, indem sie ihrer gesetzlichen Aufgabe nachkommt, für die Investitionskosten sowie die Ausbildungskosten aufzukommen. Letztere liegen im Saarland aktuell bei 166 Euro pro Monat.

Ohne Zuschüsse betrug der Anstieg laut Verband der Ersatzkassen (vdek) Saarland innerhalb eines Jahres 355 Euro (auf 3431 Euro). Der Eigenanteil für die Pflegekosten („einrichtungseinheitlicher Eigenanteil“ oder EEE) verteuerte sich um 268 Euro auf 1604 Euro. Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung stiegen um 89 Euro auf 1144 Euro. Die Investitionskosten blieben stabil bei 517 Euro. Die Zuschüsse sind nach Aufenthaltsdauer gestaffelt und beziehen sich nur auf die Pflegekosten: Im ersten Jahr bezuschusst die Pflegeversicherung 15 Prozent, im zweiten Jahr 30 Prozent, im dritten Jahr 50 Prozent und ab dem vierten Jahr 75 Prozent.