Hohe Eigenanteile: VdK fordert echte Entlastung
Rund 3400 Euro müssen pflegebedürftige Heimbewohner im ersten Aufenthaltsjahr monatlich aus eigener Tasche bezahlen. Der VdK fordert, die stetig steigenden Eigenanteile endlich zu begrenzen und für Entlastung zu sorgen.

Um 237 Euro sind die Eigenanteile in Pflegeheimen innerhalb eines Jahres gestiegen. Mit 3403 Euro Eigenanteil, den pflegebedürftige Heimbewohner im ersten Aufenthaltsjahr monatlich aus eigener Tasche bezahlen müssen, liegt das Saarland deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 3108 Euro. Im Vergleich zu Juli 2023 betrug der Anstieg sogar rund 400 Euro oder 13 Prozent. Gründe sind laut Verband der Ersatzkassen vdek, der die Zahlen Externer Link:heute veröffentlichte, steigende Personal- und Lebenshaltungskosten. Der Sozialverband VdK Saarland fordert daher eine echte Reform der Pflegeversicherung, um die hohen Eigenanteile endlich zu begrenzen und zu verhindern, dass Pflegebedürftigkeit arm macht.
„Wir erwarten, dass die Bund-Länder-Arbeitsgruppe bis Ende dieses Jahres konkrete Ergebnisse im Interesse der Pflegebedürftigen vorschlägt und diese zeitnah umgesetzt werden. Aber auch das Land ist gefordert: Es sollte endlich seiner gesetzlichen Pflicht nachkommen und die Investitions- sowie die Ausbildungskosten übernehmen. Beides zusammen wäre eine monatliche Entlastung von rund 700 Euro“, sagt die VdK-Landesvorsitzende Dagmar Heib. Die hohen Eigenanteile belasten auch die Kommunen als Sozialhilfeträger immer stärker: Deutlich mehr als die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner muss Hilfe zur Pflege beantragen.
Seit 2024 erhalten Pflegebedürftige im Pflegeheim einen nach Aufenthaltsdauer gestaffelten Zuschuss auf den pflegebedingten Eigenanteil. Dieser entlastet im ersten Jahr um 15 Prozent. Das entspricht im Saarland 293 Euro. Der Eigenanteil liegt dann noch bei 3403 Euro. Ohne den Zuschuss der Pflegeversicherung läge die finanzielle Belastung, die sich aus Pflegekosten, Kosten für Unterkunft und Verpflegung, Investitions- sowie Ausbildungskosten zusammensetzt, bei 3696 Euro monatlich. Im zweiten Jahr beträgt der Zuschuss zur Pflege 586 Euro, der Eigenanteil beträgt dann insgesamt noch 3110 Euro. Im dritten Jahr schießt die Pflegeversicherung 977 Euro zu (Eigenanteil 2720 Euro).
Die Kosten für die Pflege stiegen im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent; im Vergleich zu Juli 2023 sogar um 16 Prozent. Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung verteuerten sich innerhalb eines Jahres um sechs Prozent auf 1216 Euro; innerhalb von zwei Jahren um 15 Prozent. Die Investitionskosten stiegen minimal auf 527 Euro pro Monat.
Zahlen zur sozialen Pflegeversicherung
Aktuelle Daten zur sozialen Pflegeversicherungen sind auf der Externer Link:Seite des Verbandes der Ersatzkassen vdek zu finden.