Kategorie Frauen Gesundheitssystem

Endometriose: Mehr Aufklärung der Ärzte gefordert

Anlässlich des Internationalen Tages der Frauengesundheit an diesem Mittwoch fordert der Sozialverband VdK Saarland eine bessere Aufklärung über die chronische Unterleibserkrankung Endometriose, insbesondere der Ärzteschaft.

© Freepik

„Frauen leiden unnötig lange, weil bei vielen Gynäkologen das Wissen darüber fehlt. Betroffene berichten uns immer wieder, dass ihre Unterleibsschmerzen als normale Periodenschmerzen bagatellisiert werden. Obwohl es im Saarland ein zertifiziertes Endometriose-Zentrum gibt, erfolgt eine Diagnose oft erst nach Jahren, so dass Frauen mit ihren Schmerzen oder einem unerfüllten Kinderwunsch alleingelassen werden. Das Leid der Betroffenen muss ernst genommen werden, denn Endometriose kann zwar nicht geheilt, aber medikamentös oder operativ behandelt werden“, sagt die VdK-Landesvorsitzende Dagmar Heib. 

Neben einer stärkeren Sensibilisierung der Ärzte fordert der Sozialverband auch eine stärkere Aufklärung über das Krankheitsbild, etwa an Schulen. „Je mehr Frauen über ihre eigene Gesundheit wissen, desto gezielter können sie ihren Arzt oder Ärztin ansprechen und auf eine Untersuchung bzw. Überweisung in ein zertifiziertes Endometriose-Zentrum drängen. Es ist wichtig, diese Erkrankung, die so stark verbreitet ist, endlich aus der Tabuzone zu holen und aktiv darüber zu informieren. Die vom Landtag beschlossene Anhörung im Gesundheitsausschuss kann dazu einen guten Beitrag leisten“, so Heib. 

Von Endometriose sind etwa zehn Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter betroffen, das entspricht im Saarland rund 20.000 Frauen, bundesweit etwa zwei Millionen. Dennoch ist die Erkrankung, bei der sich Gebärmutterschleimhaut im Bauchraum ansiedelt und die oft zu Unfruchtbarkeit und manchmal Organschäden führt, deutlich weniger bekannt als zum Beispiel Demenz oder Diabetes.