Kategorie Wohnen Soziale Gerechtigkeit

Ehrenamtsprojekt: 180 Freiwillige unterstützen beim Wohngeldantrag

Der Sozialverband VdK Saarland unterstützt ab sofort Menschen beim Ausfüllen von Wohngeldanträgen. Dafür wurden rund 180 ehrenamtliche Helfer geschult, darunter viele VdK-Mitglieder.

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Hintergrund ist die Wohngeldreform, mit der der Kreis der Anspruchsberechtigten erheblich ausgeweitet worden ist. Der VdK hat dazu saarlandweit mehr als 180 ehrenamtliche Helfer ausgebildet. Sie wissen, worauf es beim Beantragen von Wohngeld ankommt, damit der Antrag möglichst zügig bearbeitet werden kann.

Der Service ist kostenfrei und steht allen Menschen offen, auch wenn sie nicht Mitglied im VdK sind. Die Ehrenamtlichen helfen dabei, die umfangreichen Antragsformulare auszufüllen und sicherzustellen, dass alle erforderlichen Nachweise eingereicht werden. Hilfesuchende können sich ab sofort an die Orts- und Kreisverbände des VdK Saarland wenden, die möglichst wohnortnah einen Helfer vermitteln.

„Wir waren regelrecht überwältigt von der unglaublichen Resonanz. Es ist großartig, dass so viele Menschen bereit sind, Nachbarschaftshilfe zu leisten und bei der Antragstellung zu helfen. Das ist klassische VdK-Arbeit“, sagte VdK-Landesgeschäftsführer Peter Springborn.

Um die Freiwilligen auf ihre Aufgabe vorzubereiten, hat der VdK vergangene Woche ein Webinar mit einem Wohngeld-Experten organisiert. Frank Backes von der Wohngeldstelle des Landkreises Neunkirchen wies darin auf die Komplexität der Wohngeldberechnung hin. Diese richte sich unter anderem nach der Zahl der Haushaltsmitglieder, der Höhe der Miete bzw. Belastung beim Eigenheim und dem Gesamteinkommen des Haushalts. Hinzu kämen mögliche Freibeträge, etwa für Alleinerziehende, schwerbehinderte oder pflegebedürftige Menschen sowie junge Erwachsene mit eigenem Einkommen.

„Ob ein Wohngeld-Anspruch besteht, hängt von vielen Faktoren ab und kann deshalb nicht an einem bestimmten Einkommen oder Vermögen festgemacht werden. Im Zweifel sollte ein Antrag gestellt oder eine unverbindliche Vorabberechnung durchgeführt werden“, sagte Backes. Er rief dazu auf, die Möglichkeit der Vorabberechnung zu nutzen, die von allen vier Wohngeldstellen im Saarland angeboten werde und eine schnelle Antwort auf die Frage gebe, ob ein Anspruch besteht. Backes unterstrich, dass das Wohngeld erst ab dem Monat, in dem der Antrag gestellt wird, geleistet werden kann – daher sollte der Antrag zügig gestellt werden.

Von dem Antragsformular selbst solle man sich nicht abschrecken lassen, unterstrich der Wohngeld-Experte. Betroffene müssten zahlreiche Nachweise wie Mietbescheinigung, Gehaltsabrechnungen oder etwaige Bescheide über andere soziale Leistungen beilegen. „Es hängt aber immer vom konkreten Einzelfall ab, welche Unterlagen eingereicht werden müssen. Wichtig ist, dass der Antrag vollständig ist, damit er unverzüglich bearbeitet werden kann. Für uns ist es ein großer Vorteil, wenn wir keine Rückfragen stellen müssen, die die Bearbeitungsdauer unnötig verlängern.“ Im Anschluss an das Webinar wies der Datenschutzbeauftragte des VdK Saarland, Alberto Del Fabro, auf den sensiblen Umgang mit persönlichen Angaben hin.

Mit dem Ehrenamtsprojekt will der Sozialverband VdK Saarland einen Beitrag leisten, um gezielt gegen Armut vorzugehen und Menschen in Not zu ihrem Recht zu verhelfen. „Viele Anspruchsberechtigte scheuen sich davor, einen Antrag zu stellen. Sei es, weil sie ihre Rechte nicht kennen, weil sie mit dem Formular überfordert sind oder schlichtweg aus Scham, trotz eigenem Einkommen als bedürftig zu gelten. Einen Antrag zu stellen, fällt leichter, wenn es jemanden gibt, den man beim Ausfüllen um Hilfe bitten kann“, sagt VdK-Landesgeschäftsführer Peter Springborn.

Dank der Wohngeld-Reform sollen drei Mal so viele Anspruchsberechtigte wie bisher einen Zugang zum Wohngeld erhalten. Mit einer dauerhaften Heizkostenkomponente steigt außerdem die ausgezahlte Summe. Vor der Reform wurden pro Empfänger durchschnittlich 177 Euro pro Monat ausgezahlt, nach der Reform soll der Betrag im Schnitt auf rund 370 Euro monatlich steigen.

red

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